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Gesundheitsmarketing - was ist das überhaupt?

Bewährte Strategien im Healthcare Marketing neu definiert

Erfolgreiche Kommunikation im Gesundheitswesen erfordert ein Umdenken. Bewährte Strategien des klassischen Marketings sind hier nicht durchweg anwendbar oder sogar kontraproduktiv. Die noch junge Marketing-Disziplin gewinnt vor dem Hintergrund der zunehmend marktwirtschaftlichen Orientierung des Gesundheitswesens an Bedeutung. Der Patient von heute möchte in die Entscheidungsfindung eingebunden werden. Dies erfordert patientengerechte Kommunikationsmaßnahmen.

Definition: Was ist Gesundheitsmarketing?

Die zentrale Aufgabe des Gesundheitsmarketings besteht darin, bewährte Marketing Strategien auf den Gesundheitsmarkt zu übertragen. Professionelle Marketingmethoden spielen in vielen Bereichen des Gesundheitswesens eine zentrale Rolle.


Gesundheit ist ein attraktiver Markt, welcher primär aus Krankenkassen, Krankenhäusern, der Pflege und den niedergelassenen Ärzten besteht. Gesundheitsmarketing konzentriert sich auch auf die nachgeordneten Märkte, wie therapeutische Einrichtungen oder den Medikamentenhandel.


Dabei kann in internes und externes Marketing unterschieden werden.

Internes Marketing Externes Marketing
Gestaltung betriebsinterner Kommunikationsabläufe Präsentation der Organisation gegenüber:
Förderung eines angenehmen Arbeitsklimas - Patienten
zufriedene Mitarbeiter sind motivierte Mitarbeiter - Studierenden
Informationsmedien wie Mitarbeiter-Apps - Forschungsgruppen
- Besucher:innen
- Öffentlichkeit

Klassisches Marketing hat Grenzen 

Eine klassische Definition des Begriffes Gesundheitsmarketing lautet: „Gesundheitsmarketing bezeichnet die Übertragung bewährter Marketing-Methoden auf den Gesundheitssektor.“


Anwender sehen sich jedoch mehr und mehr damit konfrontiert, dass klassisches Marketing im Gesundheitsbereich an Systematik und Glaubwürdigkeit einbüßt und letztlich wenig effizient erscheint. 

Der Grund hierfür liegt auf der Hand. Die Werbebranche bleibt auf den Handel konzentriert. Lediglich drei Prozent des Media-Etats sind dem Gesundheitsbereich vorbehalten. Alle Marketingmethoden wurden im Handel entwickelt und getestet. 


Richtet man den Blick auf die Pflegewirtschaft wird klar, dass Themen wie Personalgewinnung und Personalbindung mehr benötigen, als nur Marketing. Es bedarf guter Arbeitsbedingungen, eine positive Reputation, erfahrene Führungskräfte, digitale Infrastrukturen und aufgeschlossene Entscheidungsträger:innen, die u. a. das Thema Digitalisierung im Fokus behalten.

Patienten Empowerment als Kernkompetenz

Der Patient steht im Mittelpunkt des Gesundheitsmarketings. Er ist potentieller Kunde und letztlich Erbringer der Leistung. Das Gesundheitswesen soll Gesundheit produzieren. Die Leistung wird daran gemessen, wie hoch der Beitrag zur Wiederherstellung und Aufrechterhaltung der Gesundheit ausfällt.


Patienten in die medizinische Entscheidungsfindung einzubeziehen, ist ein wichtiges Instrument des Gesundheitsmarketings. Studien haben bestätigt, dass diese Patientengruppe höhere Chancen besitzt, erfolgreich behandelt zu werden. Die Aufgaben der Marketing-Strategien liegen hier in der Aufklärung über das Krankheitsbild und der notwendigen Untersuchungsmethoden sowie im Umgang mit Stressfaktoren und möglichen Nebenwirkungen.

Die Gesundheitswirtschaft in der Pflicht

Gesundheitsmarketing wird zum Dienstleistungsmarketing gezählt und von Krankenversicherungen, Ärzten, Krankenhäusern, therapeutischen Einrichtungen oder Apotheken betrieben.


Konkret kann sich an folgenden Zielen orientiert werden:


Zielsetzungen Beispiele
Marktstellungsziele Marktanteil, Marktgeltung
ökonomische Ziele Gewinn, Umsatz, Deckungsbeitrag
finanzielle Ziele Liquidität, Kapitalstruktur, Kreditwürdigkeit
Rentabilitätsziele Umsatzrentabilität
psychologische Ziele Kundenbindung, Zufriedenheit, Präferenzen
soziale Ziele in Bezug auf die Mitarbeiter Mitarbeiterzufriedenheit, soziale Sicherheit
soziale Ziele in Bezug auf die Gesellschaft Dialog mit relevanten Anspruchsgruppen
ökologische Ziele Erfüllung und Umsetzung ökologischer Auflagen
Prestigeziele Unabhängigkeit, Image

Einzelne der genannten Instrumente lassen sich im Gesundheitsmarkt nur bedingt anwenden und umsetzen. Die Gesundheitswirtschaft hat in den letzten Jahren zunehmend ihre Eigenständigkeit bewiesen.


Bedient werden dabei unterschiedliche Anspruchsgruppen:

 

  • Praxismarketing
  • Krankenkassenmarketing
  • Krankenhausmarketing
  • Ökomarketing
  • Pharmamarketing
  • Pflegemarketing
  • Social Marketing

 

Der Markt gewinnt in den verschiedensten Bereichen der Gesundheitswirtschaft an Bedeutung und zwingt die einzelnen Akteure zum Handeln. Es gilt, den gesundheitsbewussten Konsumenten zu erreichen.

 

Die einzelnen Marketinginstrumente werden von Krankenkassen, Apotheken, Pharmakonzernen, Nahrungsmittelherstellern oder der Wellness-Branche umgesetzt. Das Ziel besteht darin, beim Kunden Verhaltensänderungen zu bewirken. Konkret geht es um mehr Bewegung, die Nutzung von Vorsorgeangeboten oder eine gesündere Ernährung.

Kommunikation als zentrales Element des Gesundheitsmarketings

Da sich gängige Marketing-Tools auf dem Gesundheitsmarkt nur schwer anwenden lassen, bleibt Gesundheitsmarketing zum Großteil auf Kommunikation reduziert. Die Patienten werden als passive Kunden betrachtet. Ihnen steht es weder frei, die Art des Produktes, im konkreten Fall der Behandlung, frei zu wählen, noch über den Preis der Dienstleistung entscheiden zu können.


Die Werbebranche ist tagtäglich bemüht, die Aufmerksamkeit der aktiven Kunden zu gewinnen. Ein Großteil des Marketing-Budgets fließt in Aussage und Platzierung von Werbebotschaften.


Der Patient als passiver Kunde nimmt eine vollkommen andere Haltung ein. Betroffen von der eigenen Gesundheitssituation beginnt er selbst zu recherchieren und sich mit gesundheitsrelevanten Themen zu befassen. Der passive Kunde wird zum aktiven Patienten, welcher Informationen bereitwillig aufnimmt und sich Hilfe und Unterstützung erhofft. 


Die einzelnen Bereiche des Gesundheitsmarketings

Marketing Bereich Erläuterung Ziele
Krankenkassenmarketing Mit den Patienten als Kunden, der Konkurrenz als Wettbewerber und Leistungserbringer und Arbeitgebern sind verschiedene Zielgruppen zu unterscheiden. Daraus ergeben sich unterschiedliche gesellschaftliche und finanzielle Zielsetzungen. soziale Gerechtigkeit, soziale Sicherheit, stabile Beitragssätze, Erhöhung der Kundenzufriedenheit
Krankenhausmarketing Krankenhäuser sind einem hohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Damit geht ein Versorgungsabbau einher, welcher durch Effizienzsteigerungen und Leistungsverdichtungen auszugleichen ist. Patientenorientierung, Marktorientierung, Qualitätsorientierung
Marketing der Arzneimittelindustrie Stand bislang im Bereich verschreibungspflichtiger Medikamente der Arzt im Fokus, gilt es zukünftig, den Patienten in Entscheidungen und Überlegungen stärker einzubinden unternehmensspezifische Strategien, zusätzliche Dienstleistungen, Erstattung von Zuzahlungen, Internetapotheke
Marketing der Pflegeeinrichtungen Den Mitarbeitern in den Pflegeeinrichtungen kommt eine Schlüsselrolle zu, da sie in intensivem Kontakt zu den Patienten stehen. Wohl der Bewohner, Einbindung von Angehörigen, Gewinnung potentieller Interessenten

Zusammenfassung

 

  • Gesundheitsmarketing bildet einen Teilbereich des Dienstleistungsmarketings.
  • Klassische Marketing-Strategien sind meist auf den Handel bezogen und lassen sich auf den Gesundheitssektor nur bedingt übertragen. 
  • Die Maßnahmen des Gesundheitsmarketings richten sich an den Patienten als passiven Kunden.

 

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