Die Candidate Journey in der Pflege- und Sozialwirtschaft – der moderne Bewerbungsprozess über digitale Medien
Wie Sie das Bewerbungsverfahren in der Pflege frei von Hürden gestalten
Die fachlichen Begriffe bei der Personalgewinnung sind nicht selten Anglizismen, die nur für Spezialisten leicht verständlich sind. Betriebswirtschaftliche und kommunikative Aspekte im Personalwesen werden zu systematisieren versucht. Im Grunde genommen ist es allerdings der Versuch, menschliche Reaktionen vorhersehbar zu machen und daraufhin die Prozesse erfolgreicher zu gestalten; wie auch bei der Candidate Journey. Die Jobsuchenden sind die Reisenden, die Personalverantwortlichen die Reiseleiter.
Candidate Journey – eine Definition
Mit Candidate Journey wird der gesamte Weg der Bewerber:innen vom ersten Kontaktpunkt mit einem Unternehmen bis zum Abschluss der Bewerbung bezeichnet. Im digitalen Sektor hat diese „Reise“ eine spezielle Qualität mit gleichermaßen besonderen Herausforderungen, erst recht in der Altenpflege. Insgesamt geht es zwar um das große Ganze, um die möglichst angenehme Erfahrung – die Candidate Experience - über den gesamten Ablauf hinweg. Erreicht werden kann dies jedoch nur durch Betrachtung und Optimierung sämtlicher Stationen und Schritte, mit denen Job-Interessierte auf ihrer Reise in Berührung kommen.
Awareness und Interest – Aufmerksamkeit und Interesse wecken
Wie so oft im Leben ist bei der Konzeption der Candidate Journey der erste aussagekräftige Eindruck elementar wichtig. Zunächst müssen die Kandidat:innen auf die Vakanzen aufmerksam gemacht und vertrauenerweckend angesprochen werden. Ambulante Pflegedienste und stationäre Pflegeunternehmen müssen sich medienübergreifend mit hervorragendem
Employer Branding von den Mitbewerbern absetzen, so etwa über das
Social Media Recruiting. Auf Basis der optimierten Website und der Social-Media-Kanäle werden die Inhalte zum Pflegeunternehmen vermittelt, die den Interessenten das gute Gefühl geben, bei exakt diesem Arbeitgeber gerne arbeiten zu wollen. Einher geht damit das Ausrollen der jeweiligen Stellenanzeigen oder der Hinweis auf gern gesehene Initiativbewerbungen.
Desire und Action
Der Wunsch entsteht und festigt sich, für exakt dieses Pflegeunternehmen tätig zu sein. Dennoch bleibt die Phase aufgrund des hohen Absprungpotenzials riskant. Möglicherweise zweifeln die Bewerber:innen an ihrer eigenen Qualifikation. Eventuell wird das Stellenangebot mitsamt sämtlichen Chancen und Auswirkungen innerhalb der Familie besprochen. Es gibt etliche weitere Gründe, weshalb die Interessierten sich sang- und klanglos wieder verabschieden könnten. Hier gilt es mutmachend einzugreifen. Etwaige Hürden müssen gesenkt, nicht gestellte Fragen bereits im Vorfeld beantwortet werden. Die Kommunikation muss immer vor dem Hintergrund betrachtet werden, welche Fragen, Wünsche und Zweifel die Jobsuchenden haben könnten.
Auswahlphase und Onboarding
Es folgt die Auswahl der am besten geeigneten Mitarbeiter:innen mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch. Nicht unterschätzt werden sollte die Bedeutung, denjenigen, die es nicht in die engere Auswahl geschafft haben, diese Entscheidung zeitnah und freundlich mitzuteilen. Auch dies ist eine Frage des gegenseitigen Respekts; und man trifft sich bekanntlich immer mehrfach im Leben. Sobald der Arbeitsvertrag unterzeichnet ist, die Position angetreten wird, endet zwar die Mitarbeitersuche, aber nicht die Candidate Journey. Nun geht es darum, die neuen Mitarbeiter:innen in das Team einzubinden und für ein dauerhaft angenehmes Arbeitsklima zu sorgen, um die etwaige Fluktuation zu vermeiden.
Nach klassischem Recruiting-Ansatz lässt sich die Candidate Journey in sechs Phasen aufteilen:
1. Awareness: Die Interessierten werden auf den Pflegebetrieb aufmerksam.
2. Interest: Das Jobangebot weckt – hoffentlich – das Interesse der potenziellen Bewerber:innen.
3. Desire: Der Wunsch soll entstehen und gefestigt werden, bei diesem Unternehmen arbeiten zu wollen.
4. Action: Die Phase der interaktiven Kommunikation mit dem Ziel der eingehenden Bewerbung.
5. Auswahlphase: Die Bewerbungen werden gesichtet, die Bewerbungs-Interviews durchgeführt.
6. Onboarding und Bindung: Arbeitsvertrag wird unterzeichnet, die Neuen ins Team integriert.
Candidate Journey Map erstellen und zielführend interpretieren
Vergleichbar ist die Candidate Journey in vielen Bereichen mit der Customer Journey, also dem Weg, mit dem Konsumenten beim Kauf von Produkten oder Dienstleistungen in Berührung kommen. Tatsächlich können schlechte Erfahrungen mit einem Produkt sogar dafür sorgen, dass die potenziell Jobsuchenden sich nach schlechten Markenerfahrungen nicht mehr vorstellen können, bei herstellenden bzw. anbietenden Unternehmen zu arbeiten. Damit solche misslichen Erfahrungen im Produktkontext nicht auftreten, nutzen etliche Firmen eine Customer Journey Map. Gesammelt, dokumentiert und ausgewertet werden darin beispielsweise sämtliche kundenbezogenen Interaktionen und Reaktionen, um daraufhin das Produkterlebnis zu optimieren.
Problemlos umsetzbar auch im Pflegesektor
Unkompliziert adaptieren lässt sich diese Herangehensweise ebenso auf die Personalgewinnung in der Pflege. In diesem Fall sprechen wir nicht mehr von der Customer Journey Map, stattdessen von der Candidate Experience Map. Aus der Sammlung der relevanten Aspekte wie etwa den Interaktionen, Absprungzahlen, Rückfragen auf ausgespielte Vakanzen, Reaktionszeiten und mehr können wesentliche Rückschlüsse auf etwaige Ecken, Kanten und Reibungsverluste bei der Candidate Journey gezogen werden.
Was bei der Candidate Journey optimiert werden sollte:
- Medienübergreifende Eigendarstellung der seriösen und zukunftstauglichen Marke
- Employer Branding als menschennahes Pflegeunternehmen, bei dem man gerne arbeitet
- Nutzerfreundliche Aufbereitung von Website, Social Media und Karriereseiten
- Online-Präsenzen und Stellenanzeigen dringend für mobile Endgeräte optimieren
- Über die FAQ Antworten via Chat-Bot auf ungestellte Fragen geben
- Schnellstmöglich auf Fragen und eingehende Bewerbungen reagieren
- Auch mit nicht geeigneten Bewerber:innen höflich und zeitnah kommunizieren
- Erste Kontaktaufnahme auch per Video-Konferenz anbieten

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Fazit
Grundsätzlich beschreibt die Candidate Journey die Reise der Bewerber, die im Idealfall mit Abschluss des Arbeitsvertrages und dem Onboarding abgeschlossen wird. Bei sämtlichen Phasen hat es oberste Priorität, die Kandidat:innen nicht abzuschrecken oder zu verlieren. In der Praxis laufen die Stufen üblicherweise nicht voneinander getrennt ab, sondern mit fließenden Übergängen. Häufig ist es so, dass Job-Suchende erst auf das Stellenangebot aufmerksam werden und sich anschließend mit der Arbeitgebermarke beschäftigen. Insofern müssen die Phasen einerseits als Gesamtkonstrukt konzipiert sein, bei dem sämtliche Zahnräder kongruent ineinandergreifen. Auf der anderen Seite müssen alle Phasen mit ihren jeweils eigenen Anforderungen, erwartbaren Eventualitäten als auch sich ergebenden Schmerzpunkten detailliert eigenständig betrachtet werden. Oder um es plakativ auszudrücken: Es darf ausschließlich Meilensteine und keine Stolpersteine bei der Personalgewinnung in der Pflege geben.
FAQ
Läuft die Candidate Journey immer nach dem gleichen Muster ab?
Nein, sicherlich nicht. Die Phasen gehen fließend ineinander über und bedingen sich gegenseitig. Je nach Job-Profil und Job-Suchenden werden sich individuelle Unterschiede in Ablauf und Kommunikation ergeben.
Wo erfahre ich, wie die Candidate Journey digital optimal konzipiert wird?
Bei fokus>digital sind wir seit Jahren auf die Personalgewinnung im Pflege- und Sozialsektor spezialisiert. Gerne stehen wir Ihnen mit unseren erprobten Strategien und Konzepten zur Verfügung. Am besten vereinbaren Sie mit uns einen gemeinsamen Workshop.
Weshalb haben die Candidate Journey und Candidate Experience so hohe Bedeutung?
Arbeitnehmer:innen, vor allem Pflegekräfte, können sich heutzutage ihren Arbeitgeber aussuchen. Umso wichtiger ist es, die richtigen Anreize zu schaffen und die Bewerbungsprozesse so schlank wie möglich zu gestalten.
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