Produktmarketing vs Personalmarketing

Produktmarketing vs. Personalmarketing – Unterschiede und die Essenz daraus

Was für die Mitarbeitergewinnung in der Pflege- und Sozialwirtschaft essenziell ist

Der Ausdruck „Marketing“ ist in der breiten Öffentlichkeit zumeist mit dem Nimbus der Produktwerbung behaftet. Ein Produkt wird nicht selten schöner, qualitativer, innovativer und besser dargestellt, als die Realität es hergibt. Die Marke wird derart prominent ausgespielt, bis sie sich am Unterbewusstsein der Verbraucher festgeklammert hat und die im Supermarkt geradezu automatisiert danach greifen, obschon No-Name-Produkte qualitativ bessere Eigenschaften aufweisen könnten. Tatsächlich aber gibt es nicht nur Produktmarketing, sondern auch Personalmarketing. Zwei Disziplinen, die miteinander verwandt und dennoch vollkommen unterschiedlich sind.

Definition: Was ist Personalmarketing?

Unter Personalmarketing versteht man sämtliche Maßnahmen zur Gewinnung neuer Mitarbeiter:innen, wodurch vakante Lücken geschlossen werden und die langfristig kohärente Folgeplanung ermöglicht wird. Zugleich ist die Zielsetzung des Personalmarketings, das vorhandene Personal zu binden, die Mitarbeitenden kontinuierlich weiterzuentwickeln und für ein rundum stimmiges und angenehmes Arbeitsklima zu sorgen. Das heißt: Personalmarketing in der Pflege ist für externe und interne Belange gleichermaßen zuständig. Es geht um Personalgewinnung, geringe und gesunde Fluktuation und Mitarbeiter:innen-Zufriedenheit in sämtlichen Belangen. Zufriedene Mitarbeitende sind zugleich ein effizientes Aushängeschild des Pflegeunternehmens, was sich im Umkehrschluss wiederum auf Gewinnung neuer Mitarbeiter:innen auswirkt. Personalmarketing und eine attraktive Arbeitgebermarke dürfen durchaus als das Perpetuum Mobile im Personalwesen bezeichnet werden.

Unterschiede zum traditionellen Produktmarketing

Bekanntermaßen hat das Produktmarketing das Ziel, Verbraucher zum Kauf von Produkten zu motivieren. Dafür genutzt werden etliche Faktoren, insbesondere die persönliche Identifikation mit der Produkt- bzw. Werbeaussage. Nutzt ein Model ein bestimmtes Produkt, muss es wohl gut sein für die eigenen Traumfigur. Wird mit einem Waschmittel die Wäsche einer halben Stadt perlend weiß gewaschen, muss es wohl besser sein als alle anderen und die Version aus dem vergangenen Jahr hat offenbar nur Schmutzreste hinterlassen. Sicherlich sind diese Aussagen ein wenig überspitzt. Klar aber wird, es geht beim Produktmarketing um plakative Aussagen und Assoziationen, die das Produkt möglicherweise gar nicht widerspiegeln müssen.

Personalmarketing muss authentisch, ehrlich und aussagekräftig sein

Ganz anders beim Personalmarketing. Auch hier geht es um Motivation und Ansporn. Zielsetzung bei der Personalgewinnung in der Pflege ist es, relevante Zielgruppen zur Kontaktaufnahme und möglichst zur Einreichung von Bewerbungen zu animieren. Der immanente Unterschied zum Produktmarketing ist, dass es beim Personalmarketing weder fragwürdige Assoziationen noch plakative Werbeslogans geben darf. Obwohl das nicht immer so war. Personalmarketing in der Pflege muss heutzutage authentisch, ehrlich und faktenbasiert sein. Die Leitgedanken eines Pflegeunternehmens sind nicht glaubhaft, wenn sie lediglich in Stellenanzeigen hervorgehoben werden. Sie müssen auch gelebt und vorgelebt werden. Es geht um eine ganzheitliche Darstellung.  


Personalmarketing in der Pflege muss konkrete Antworten auf rationale Fragen geben

Beim Produktmarketing entscheiden ausschließlich emotionale Faktoren über den Kauf eines Produktes. Und so werden dann auch genau diese Emotionen getriggert, die unter dem Strich mit einer rationalen Entscheidung für oder wider ein Produkt kaum noch etwas zu tun haben. Beim Personalmarketing hingegen überwiegen die rationalen Aspekte deutlich. Immerhin stehen hier konkrete Fragen im Raum und es geht um eine weitreichende Zukunftsentscheidung. So zum Beispiel:

  • Wie hoch und fair ist die Bezahlung?
  • Wird eine jährliche Sonderzahlung ausbezahlt?
  • Ist eine arbeitgeberfinanzierte Altersvorsorge vorgesehen?
  • Welche Fortbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen stehen parat?
  • Ist die Gesundheitsförderung Teil der Firmenphilosophie?
  • Funktioniert die Work-/Life-Balance
  • Sind die Arbeitsbedingen modern und digital ausgerichtet?
  • Ist das Pflegeunternehmen tarifgebunden?
  • u.v.m.


Personalmarketing: Schnell reagieren, auf lange Entscheidungsprozesse eingestellt sein

Die proaktive Entscheidung, eine Bewerbung einzureichen, ist bei den Jobsuchenden oftmals mit langen Überlegungen verbunden. Häufig ist dies eine Entscheidung, die eben nicht allein, sondern im Kreis der Familie getroffen wird. Bedacht werden Fragen etwa zum Arbeitsweg, zur eigenen Eignung und Qualifikation, zur gegenseitigen Wertschätzung innerhalb des dann neuen Teams und vielem mehr. Auf all diese und weitere Fragen muss das Personalmarketing die stimmigen und vertrauenserweckenden Antworten geben. Ein neuer Job ist eben kein Apfel, in den man nur einmal beißt.

Personalmarketing in der Altenpflege

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Fazit

Produktmarketing und Personalmarketing sind verwandte Disziplinen, die sich allerdings von ihrer Ausrichtung und Zielsetzung grundlegend voneinander unterscheiden. Ein Produkt anzupreisen und zu verkaufen, richtet sich nahezu ausschließlich an assoziierende Emotionen. Beim Personalmarketing stehen rationale, authentische Fakten im zentralen Mittelpunkt.

FAQ 

Was passiert, wenn Personalverantwortliche werbliche Statements in Stellenanzeigen einbauen?

Sicherlich ist Werbung ohne Werbung kaum denkbar. Solche Statements sollten sich allerdings in vertretbaren Grenzen halten. Wird hier übertrieben, werden die potenziellen Bewerber:innen schnell Lunte riechen und – dadurch gewarnt – das gesamte Jobangebot zu hinterfragen.


Welchen Effekt haben nicht der gelebten Realität entsprechende Werbeaussagen?

Beim Personalmarketing darf es grundsätzlich keine Unwahrheiten geben. Solche Aussagen wären nicht nur unredlich, ebenso würden sie die Glaubhaftigkeit und Seriosität des Arbeitgebers anzweifeln lassen. Spätestens beim Vorstellungsgespräch oder innerhalb der Probezeit würde die Blase platzen; die eingesetzten Ressourcen für das Recruiting in der Pflege wären verschwendet.


Wo können Personalverantwortliche Hilfe beim Personalmarketing in der Pflege erhalten?

Keine Frage, selbstverständlich bei fokus>digital. Wie sind auf die Personalgewinnung im Pflegesektor spezialisiert und wissen um die stimmige Ansprache der Jobsuchenden mit der geforderten Authentizität. Besonders erfolgreich sind wir in dieser Thematik mit den von uns erstellten und ausgerollten Mitarbeiter-Videos. Mehr Ehrlichkeit bei zugleich faktischer und emotionaler Ansprache geht nicht.

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