Marketing in der Altenpflege - von der digitalen Arbeitgebermarke bis zur Mitarbeiterkampagne über Social Media

Pflegeeinrichtungen müssen für eine digital-regionale Sichtbarkeit sorgen. Warum? Nun, aufgrund der Fortschritte in der Medizin werden die Menschen immer älter. Das bedeutet folgerichtig, dass die Anzahl der pflegebedürftigen Personen und damit die Nachfrage nach Pflegeplätzen steigt. In den letzten Jahren sind daher bereits viele neue Pflegeeinrichtungen entstanden und es werden noch mehr werden. Besonders wichtig vor diesem Hintergrund: das eigene Unternehmen präsentieren und Aufmerksamkeit generieren. In Anbetracht des Fachkräftemangels ist eine digitale Sichtbarkeit als attraktiver Arbeitgeber ohnehin entscheidend in der Personalgewinnung. 

Versetzen Sie sich nur mal in die Lage eines Menschen, der für einen Angehörigen einen Pflegeplatz oder Stellenangebote sucht. Höchstwahrscheinlich wird die Suche bei Google beginnen und der Suchmaschinengigant eine immense Anzahl an Pflegediensten und Pflegeheimen ausspucken. In diesem Dickicht können einzelne Anbieter schnell mal untergehen. Die Folge: Potenzielle Kund:innen und Kandidat:innen wandern im Worst-Case zu Wettbewerbern ab, da sie auf Ihre Einrichtung gar nicht erst aufmerksam geworden sind.

Aber auch Pflegeeinrichtungen müssen langfristig planen und nach Möglichkeit für eine gleichbleibende Auslastung vorsorgen. Der Ruf der Einrichtung ist dafür extrem wichtig und benötigt eine gute Kommunikation und Präsentation. Wer das vorweisen kann, bleibt im Gespräch und vor allem im Gedächtnis der Kunden hängen. Dasselbe Prinzip gilt auch für die Personalgewinnung in der Pflege. Denn auch Jobsuchende machen sich im modernen 21. Jahrhundert im Netz über ausgeschriebene Vakanzen und mögliche Arbeitgeber schlau. Sichtbarkeit und Reichweite sind deshalb sowohl für die Belegung als auch für die Personalgewinnung unabdingbar.

Die großen Vorteile der digitalen Personalgewinnung:

Trotz der großen Bedeutung der Kommunikation über das Medium Internet begegnen viele Unternehmen dieser noch mit Skepsis. Doch handelt es sich keineswegs um einen Trend, der wieder verschwindet. Stattdessen ist vielmehr von einem gesellschaftsübergreifenden Wandel zu sprechen, auf dessen Zug man schleunigst aufspringen sollte. Dabei bietet die digitale Kommunikation Einrichtungen und Pflegediensten zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlicher Werbung in TV, Radio und Print:

• Kostengünstiger als Anzeigen in den Printmedien
• Schnelle Steigerung des Bekanntheitsgrades
• Multiposting von Jobs über mehrere Medien 
• Positive Darstellung des Unternehmens in größerem Umfang
• Schnelle Aktualisierung von Informationen
• Effektive Zielgruppenansprache
• Transparente Messbarkeit der Erfolge
• Social Media für authentische Einblicke in den Pflegealltag
• Möglichkeit der Abgrenzung zu Mitbewerbern
• Vereinfachte Kommunikationsmöglichkeit und Kontaktaufnahme mit potenziellen Kund:innen und Mitarbeitenden
• Abbildung des kompletten Leistungskataloges inklusive Sonderleistungen
• Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber
• u.v.m.

Welche Marketing-Instrumente gibt es in der digitalen Kommunikation?

So wie die herkömmliche, analoge Kommunikation ihre Instrumente kennt, weist auch die digitale Unternehmenskommunikation zahlreiche Maßnahmen auf. Besonders wichtig für die Pflegebranche:

• Search Engine Advertising (SEA): Holen Sie Leute mit Werbeanzeigen direkt bei Suchmaschinen auf der 1. Google-Seite ab. Es braucht nur den passenden Suchbegriff und schon wird Ihre Anzeige ganz oben für alle sichtbar ausgeliefert.

• Suchmaschinenoptimierung (SEO): Die Optimierung Ihrer Website (und gleichermaßen auch Ihrer Karriereseite) für Suchmaschinen ist ein absolutes Muss, wenn Sie online sichtbar sein wollen. Denn nur wenn Google und Co. Ihre Webpräsenz finden, generieren Sie auch Website-Besucher durch potenzielle Kund:innen und Bewerber:innen.

• Social Media Marketing: Nutzen Sie die enorme Reichweite der sozialen Medien wie Facebook und Instagram, um Ihre Zielgruppen gezielt anzusprechen.
  

Online Vertrauen aufbauen – wie geht das überhaupt?

Gerade bei Pflegeeinrichtungen ist es immens wichtig, dass die Kund:innen und deren Angehörige Vertrauen in die jeweilige Institution haben. Immerhin geben Menschen ihr höchstes Gut – nämlich ihre Gesundheit bzw. ihr Wohlbefinden – in fremde Hände. Auch Angehörige möchten natürlich das Familienmitglied bestmöglich betreut wissen. Die Entscheidung für oder gegen eine Pflegeeinrichtung hängt maßgeblich davon ab, ob diese einen vertrauensvollen Eindruck erweckt – und das A und O hierfür ist die Internetpräsenz.

Bietet die Pflegeeinrichtung online hilfreiche Informationen und authentische Einblicke, können sich pflegebedürftige Menschen und Familienangehörige vorab ein Bild machen. Der Pflegebedürftige soll natürlich die Pflege erhalten, die für seinen Einzelfall am besten geeignet ist. Daher sollte das Marketing der Pflegeeinrichtung besonders auf die Pflege- und Betreuungsangebote eingehen, die nicht in jeder Einrichtung selbstverständlich sind. Je individueller sich die Einrichtung präsentiert, umso mehr Vertrauen kann sie schaffen.

Folgende Angebote können Ihre Pflegeeinrichtung besonders attraktiv machen:

• Besondere Qualifikationen des Pflegepersonals
• Verschiedene Möglichkeiten der Unterkunft
• 24-Stunden-Betreuungsdienst
• Hauseigene Küche mit individuellen Diätplänen
• Psychologischer Dienst / Seelsorge 
• Besondere kulturelle Veranstaltungen oder Ausflüge
• Individuelle Betreuung
• Demenz-Schwerpunkte
• Tiergestützte Therapie
• Vernetzung in der Nachbarschaft
• Haustiere erlaubt
• Lockere Regelung der Besuchszeiten
• u.v.m.

Gleichermaßen sollten Sie für Jobsuchende eine Präsenz als attraktiver Arbeitgeber aufbauen und sich auch das Vertrauen dieser Zielgruppe sichern. Auch hier fahren Sie am besten, wenn Sie Mitarbeitervorteile aufzeigen, die gerade Ihre Pflegeeinrichtung auszeichnen. Denn auch hier gilt: Individualität schafft Vertrauen. Natürlich ist es dabei aber stets oberstes Gebot, authentisch und ehrlich zu bleiben.

Folgende Benefits machen Sie als Arbeitgeber besonders ansprechend:

• Tarifvertrag
• Flexible Arbeitszeiten
• Wertschätzendes Arbeitsklima
• Großzügiges Urlaubspaket
• Fort- und Weiterbildungen
• Moderne Ausstattung
• Firmenfitness / BGM
• u.v.m.

Als Pflegeanbieter und Arbeitgeber digital sichtbar werden

Eine eigene Internetpräsenz ist die Voraussetzung, um erfolgreich im Internet Werbung zu betreiben. Die Inhalte dieser Homepage sollten nach SEO-Richtlinien erstellt werden. So ist gewährleistet, dass die Pflegeeinrichtungen über die gängigen Suchmaschinen gefunden und vorgeschlagen werden. Es nützt die beste Homepage nichts, wenn niemand von ihr erfährt.

Die Inhalte der Website sollten so gestaltet werden, dass sie einen Mehrwert für die Interessierten darstellen. Im Pflegebereich bieten sich medizinische Fachtexte über Krankheiten im Alter an. Denn in den meisten Fällen gehen bestimmte Krankheitsbilder der Pflegebedürftigkeit voraus. Viele Angehörige und Patienten googeln daher schon im frühen Krankheitsstadium nach den Symptomen und deren Auswirkungen. Wenn die Antworten auf die vielen Fragen auf Ihrer Pflegeeinrichtungs-Homepage zu finden sind, ist das eine gute Investition für die Zukunft.

Auch für potenzielle Mitarbeitende sollten Sie auf Ihrer eigens eingerichteten Karriereseite wertvolle Informationen bereitstellen. Informieren Sie etwa über Mitarbeiter-Benefits, stellen Sie sich und Ihr Team vor oder klären Sie über die verschiedenen Einstiegsmöglichkeiten in Ihrer Einrichtung auf. So zahlen Sie nachhaltig auf Ihren Auftritt als attraktiver Arbeitgeber ein. Außerdem besonders wichtig für Ihre Sichtbarkeit: Schreiben Sie auf Ihrer Karriereseite jede einzelne Vakanz separat aus und optimieren Sie jede Stellenanzeige für Google for Jobs.

Aber eine alleinige Internetpräsenz reicht oftmals nicht aus, um online ausreichend sichtbar zu werden. Besonders die jüngeren Angehörigen sowie jüngere Jobsuchende sind es gewohnt, in den sozialen Netzwerken unterwegs zu sein und dort nach Informationen jeglicher Art zu suchen. Um im Gespräch zu bleiben, ist es daher sinnvoll, auch in diesen Medien vertreten zu sein.

Wie funktioniert Social-Media-Marketing für Pflegeeinrichtungen?

Soziale Netzwerke wie Facebook und Co. leben davon, dass ständig neue Inhalte präsentiert werden. Wer lediglich alle paar Wochen etwas bei Facebook veröffentlicht, wird schnell in Vergessenheit geraten. Die User erwarten regelmäßigen Content, der zudem noch aktuell sein sollte.

Folgende Inhalte sind für Facebook und Co. geeignet:

• Allgemeine aktuelle Neuerungen im Bereich der Pflege
• Hinweis auf oder Berichte von hausinternen Veranstaltungen
• Erfahrungsberichte von Pflegebedürftigen oder Angehörigen
• Erfolge bei medizinischen Behandlungen
• Neue Mitarbeiter*innen im Unternehmen
• Jubiläen, Ehrungen, Auszubildenden-Start
• Freie Stellen im Unternehmen
• Verlinkung zu Presseberichten

Die Texte in den sozialen Medien sollten vom Inhalt her kurz und prägnant gestaltet werden. Die passenden Emojis lockern den Text auf, machen ihn optisch ansprechender und dienen als Gliederungselement. Längere Fachtexte können auf der Homepage platziert und in den sozialen Netzwerken verlinkt werden. Wer dann Interesse daran hat, kann sie über den Link auf der Webseite abrufen. So generieren Sie über Social Media Kanäle auch Traffic für Ihre Webpräsenz.

Um die Inhalte bei Facebook und Co. etwas aufzulockern, sollten natürlich aussagekräftige Fotos und Videos zu den Texten veröffentlicht werden. Bilder sagen häufig mehr als Worte und Zusammenhänge können schneller dargestellt werden. Aber auch bei Videos gilt: je kürzer und aussagekräftiger, desto besser.

Wer noch nicht lange auf dem Internetmarkt präsent ist, wird es zuweilen schwer haben, eine große Community aufzubauen. Um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen, kann man durchaus am Anfang auf ein bezahltes Online-Marketing zurückgreifen. Sowohl Google als auch Facebook bieten an, mit Werbeanzeigen direkt an eine geeignete Zielgruppe zu schalten. Das kostet allerdings Geld. Das Budget kann man selber festlegen und einen Stopp einbauen, wenn die finanziellen Mittel aufgebraucht sind. In den meisten Fällen lohnt es sich, auf diese Möglichkeit zurückzugreifen. Die sozialen Medien kennen das Nutzerverhalten genau und können exakt die Zielgruppe herausfiltern, die für die Pflegebranche interessant ist. So ist eine treffsichere und effektive Zielgruppenansprache sicher.

Fazit: Sichtbarkeit als Pflegebetrieb ist das A und O, aber das Marketing in der Altenpflege ist und bleibt ein Mix aus digital und analog

Sichtbarkeit im digitalen Raum darf nicht mehr nur als Option verstanden werden, sondern als regelrechte Verpflichtung. Auch Pflegeeinrichtungen sind über kurz oder lang darauf angewiesen, sich im Internet sichtbar zu positionieren und einen bleibenden Eindruck sowohl bei potenziellen Kund*innen als auch bei Bewerber*innen zu hinterlassen. So kann zielgerichtet Vertrauen in der Region aufgebaut werden, bei Pflegebedürftigen ebenso wie bei Pflegenden. Multimediale Unternehmenskommunikation ist ein wirkungsvolles Instrument, um die Pflegeeinrichtung der interessierten Öffentlichkeit in allen Facetten darzustellen.